2 Die Erstinbetriebnahme
2.4 Der zweite Start des Linux für ARM-Prozessoren
Die SD-Karte wurde nun bewußt nicht mit fsck bearbeitet, so dass das Dateisystem nicht repariert wurde oder das „dirty bit“ zurückgesetzt wurde. Im Hinblick auf durch Abstürze verursachter korrupter SD-Karten (dirty bit gesetzt) scheint der CubieTruck beim Booten toleranter als der Raspberry Pi 2 zu sein (Nachtrag: Der Raspberry Pi 3 scheint hierbei sich auch toleranter zu verhalten). Das wäre auch sinnvoll, denn wenn das Android hoch fährt und die Frage nach der SD-Karte für Android vorbereiten irrtümlich bejaht würde, wäre die SD-Karte überschrieben.
Auf jeden Fall startete der CubieTruck wieder brav bis zum Ende durch. Einige Zeit hing er an der Stelle betreffend der Netzwerkverbindungen (90s Wartezeit) beim Hochfahren. An dieser Stelle wartet das Armbian in der Regel immer einige Zeit auf eventuell vorhandene Netzwerke. Die Wartezeit könnte in den Boot-Optionen auch geändert werden.
Im Anschluss konnte gemäß einer Beschreibung zum Armbian als „root“ mit dem Paßwort „1234“ einloggt werden und es wurde sofort eine Vergabe eines neuen Paßwortes gefordert. Nur wenn dies erfolgte und das Passwort gewissen Mindestkriterien entsprach, wurde der nächsten Schritt erreicht. Es musste auch ein Nutzer mit Paßwort angelegt werden.
Anschließend befand man sich in der Konsole. Eine grafische Oberfläche war zu dem Zeitpunkt noch nicht vorhanden. Bei der Eingabe von „startx“ passierte also nichts. Als nächster Schritt wurde in der Konfigurationsdatei als „root“ oder mittels vorangestellten „sudo“ das WLAN konfiguriert, indem die Angaben des Netzwerknamens (ssid) und Passwortes eingetragen wurden.
$ sudo nano /etc/network/interfaces
# Edit your file for adding lines like this:
auto wlan0
iface wlan0 inet dhcp
wpa-ssid AndroidAccessPointName
wpa-psk mypassword
Der Netzwerke-Service könnte gestoppt und neu gestartet werden, um die WLAN-Verbindung zum Laufen zu bringen. Hier wurde der einfachere Weg gewählt, das System herunterzufahren und neu zu starten.
Beim Neustart war zu beobachten, dass etwas mehr als eine Minute Zeit verwendet wird, um die Netzwerke zu finden und sich zu verbinden. Ansonsten verlief der Bootvorgang schnell.
Da unter den Verzeichnissen der User (diese befinden sich unter /home/username/* noch keine Unterverzeichnisse gab, wurden (und sollten) darin Verzeichnisse wie Doku, Documents, Downloads, usw. angelegt werden.
Nun wäre ein guter Zeitpunkt, den Ist-Zustand zu speichern für spätere Vergleiche mit folgenden Befehlen auf der Konsole.
Partitionstabelle:
'sudo fdisk -l > fdisk_20160408.txt'
Belegung der Speichermedien:
'sudo df > df_20160408.txt'
Eingebundene Partitionen:
'sudo mount > mount_20160408.txt'
Installierte Pakete:
'sudo dpkg -l > dpkg_20160408.txt'
Meldungen beim Hochfahren:
'sudo dmesg > dmesg_$(date +%Y%m%d_%H%M)'
Später sinnvoll wäre auch:
Unterstützte Grafikmoden mit angeschlossenen Monitor:
'sudo xrandr > xrandr_20160408.txt'
Liste der Befehle für den späteren Nachvollzug:
'sudo history > history_20160408.txt'
Alles in einem Rutsch ohne die vorherigen Dateien versehentlich zu überschreiben, kann mit Hilfe der Datumsfunktion und gesetzten Optionen realisiert werden auf folgende Weise:
sudo fdisk -l > fdisk_$(date +%Y%m%d_%H%M).txt
sudo df > df_$(date +%Y%m%d_%H%M).txt
sudo mount > mount_$(date +%Y%m%d_%H%M).txt
sudo dpkg -l > dpkg_$(date +%Y%m%d_%H%M).txt
sudo dmesg > dmesg_$(date +%Y%m%d_%H%M).txt
'sudo xrandr > xrandr_$(date +%Y%m%d_%H%M).txt'
'sudo history > history_$(date +%Y%m%d_%H%M).txt'
Solche Historien lege ich gerne in einem Verzeichnis INSTALL ab. Aber so etwas ist individuelle Geschmacksache, ob man es macht oder nicht.