10 Ein anderes Linux auf dem CubieTruck
Auf der Suche nach einem Image mit einem Ubuntu-Mate für den CubieTruck im Internet wurde relartiv schnell eine Quelle gefunden. Das Image von folgender Internetadresse wurde heruntergeladen:
https://stefanius.de/tag/docker-sd-card-image-fuer-cubietruck
CT_CubieSRV_Docker1.8.2_K4.2.1_B151007.img.7z
Die Datei von etwa 230MB komprimiert wurde entpackt und belegte ungefähr 1,8GB auf dem Speichermedium. Mittels „dd“ wurde diese Datei auf eine SD-Karte (32GB) geschrieben. Anschließend wurde mit dem Werkzeug „gparted“ die zweite Partition mit ungerfähr 1,7GB Größe auf 12GB vergrößert. Auf dem noch verbliebenen Speicherbereich wurde eine erweiterte Partition angelegt, die eine weitere große Partition „ext4“ formatiert und eine Swap-Partition enthält.
$ sudo fdisk -l /dev/sdb
Disk /dev/sdb: 29 GiB, 31104958464 bytes, 60751872 sectors
Device Boot Start End Sectors Size Id Type
/dev/sdb1 * 2048 133119 131072 64M b W95 FAT32
/dev/sdb2 133120 24709119 24576000 11.7G 83 Linux
/dev/sdb3 24709120 60751871 36042752 17.2G 5 Extended
/dev/sdb5 24711168 54554623 29843456 14.2G 83 Linux
/dev/sdb6 54556672 60751871 6195200 3G 82 Linux swap / Solaris
Wenn der CubieTruck (wie alle Arm-Prozessoren) startet, werden die Dateien der ersten Partition verarbeitet und geladen. Im Gegensatz zum Standard-PC besitzt das Board kein BIOS und somit befindet sich alle relevante und board-spezifischen Informationen und Programme für den Start in diesen Dateien.
$ ls -l /media/sdb1/
total 5278
-rw------- 1 dieterd dieterd 240 Oct 4 2015 boot.cmd
-rw------- 1 dieterd dieterd 240 Oct 4 2015 boot.cmd.hdd
-rw------- 1 dieterd dieterd 245 Oct 4 2015 boot.cmd.sdcard
-rw------- 1 dieterd dieterd 317 Oct 7 2015 boot.scr
-rw------- 1 dieterd dieterd 312 Oct 5 2015 boot.scr.hdd
-rw------- 1 dieterd dieterd 317 Oct 4 2015 boot.scr.sdcard
-rw------- 1 dieterd dieterd 28110 Oct 4 2015 sun7i-a20-cubietruck.dtb
-rw------- 1 dieterd dieterd 6648 Oct 4 2015 sun7i-a20-cubietruck.dts
-rw------- 1 dieterd dieterd 5366168 Oct 4 2015 uImage
In der zweiten Partition befindet sich das eigentliche Betriebssystem, hier ein Ubuntu-Mate mit den Erweiterungsanwendungen Dockers.
$ ls /media/sdb2/
bin dev home lost+found mnt proc run srv tmp var
boot etc lib media opt root sbin sys usr webmin-setup.out
$ ls /media/sdb2/home/
linaro
Für den ersten Bootvorgang sollte man sich bereits das Paßwort auf der Seite gemerkt (oder notiert parat, usr/pwd, linaro/linaro) haben.
Der erste Start des Systems ging bis auf die Terminal-Ebene. Ein „startx“ war ergebnislos, da dieses Image ohne graphische Oberfläche zur Verfügung gestellt wurde. Hier sind also noch viele Anwendungen nachzuziehen, um es auch als Desktop verwenden zu können.
Natürlich geht noch kein WLAN, da es erst noch eingerichtet werden muss. Allerdings die Übernahme der Einstellungen im Konfigurationsfile identisch zu übernehmen klappte nicht, da das WLAN hier nicht wlan0 lautet sondern lxcbr0 lautet. Zweite Hürde scheint wohl zu sein, dass man das Paßwort zwingend mit wpa_passphrase verschlüsselt in der Datei eintragen muss. Allerdings wpasupplicant war auf dem System noch nicht installiert. Somit kann dieses Images nicht sofort über ein WPA-verschlüsseltes WLAN mittels „apt-get install ...“ hochgezogen werden. Es ist also notwendig den Minirechner mit dem installierten Image auf der SD-Karte über ein LAN-Kabel an einen Router oder Rechner, der seinen Zugang teilt mit dem Gerät am LAN-Anschluß anzuschließen um weitere Anwendungen nachzuinstallieren, wie zum Beispiel wpasupplicant. Wenn dies erfolgreich war (inklusive Neustart), wäre folgende ähnliche Ausgabe auf dem Terminal zu finden:
$ ps ax | grep wpa
455 ? Ss 0:00 /sbin/wpa_supplicant -s -B -P /run/wpa_supplicant.wlan0.pid -i wlan0 -D nl80211,wext -C /run/wpa_supplicant
1378 pts/2 S+ 0:00 grep wpa